Arbeit

Arbeit ist das wichtigste Ding auf der Welt. Sie gehört zur Identität, die Leute fragen ja auch immer: Was machst du so? Und man soll dann nicht sagen: Ich schaue gern ins Weltall! Man soll sagen, was man arbeitet: Ich bin Prozessoptimierer. Viele Jobs sind gottlos langweilig. Wenn ich auf einer Hochzeit bin und andere Leute mir sagen, was sie arbeiten, gähne ich heftig (innerlich). Die meisten Menschen arbeiten Sachen, die ich nicht kapiere und von denen ich niemals wieder hören will.

Homeoffice

Firmen haben eine regelrechte Obsession mit dem Homeoffice entwickelt. Sie sind wohl in einer Zwickmühle: Eigentlich sollen die Mitarbeiter wieder in die Firmen kommen – also von Montag bis Freitag ins Büro, bitte. Wie früher; wie vor der Pandemie. Allerdings müssen Firmen die «mobile Arbeit» anbieten, um für Arbeitnehmer attraktiv zu bleiben. Das Modell hat sich etabliert.

Mit einem Tag Heimarbeit in der Woche kann man jedoch keinen Arbeitnehmer begeistern. Also müssen es schon zwei Tage in der Woche sein. Das ist das Minimum, denke ich. Doch warum tun sich Firmen so schwer mit dem Homeoffice? Misstrauen sie ihren Mitarbeitern? Geht es um Kontrolle und Macht? Geht es ums Prinzip? («Das haben wir immer so gemacht?»)

Im Büro zu sein, hat durchaus Vorteile. Man bekommt mehr mit, hört mehr Gerüchte, sieht den Neuen auch mal in echt. Riecht ihn manchmal auch. Merkt: Der ist langweilig, der ist sonderbar. Allerdings nervt das Büro auch – es ist ein seltsamer Ort mit seltsamen Regeln. Auch ein trauriger Ort kann das Büro sein.


Niemand ist bei der Arbeit wirklich wichtig, alle sind ersetzbar. Wenn einer in Rente geht, der wichtig war, ist er das plötzlich nicht mehr: Es geht auch ohne ihn weiter. Wer sich also für die Firma aufopfert und dadurch unglücklich wird, macht das falsch.

Erstellt: 23.09.2025 · Geändert: 23.09.2025

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